Viele unserer körperlichen Einschränkungen, Schmerzen und  Erkrankungen haben Ihren Ursprung nicht dort wo der Schmerz lokalisiert ist. In der Osteopathie liegt besonderes Augenmerk darauf, den ganzen Körper zu betrachten und zu untersuchen, um aufzuspüren, was ursächlich mal das Problem war oder noch immer ist.

Unser Körper ist sehr schlau und effizient. Kommt es irgendwo zu einem strukturellen Schaden, zum Beispiel ein Anriss  im Bandapparat, wird er diese Schwachstelle entlasten, dafür Muskeln und Gelenke etwas anders benutzen und so, nach einigen Tagen, manchmal schon Stunden ein Kompensationsmuster kreiert haben, welches uns weiter "funktionieren" lässt. Oft behalten wir diese Bewegungsmuster bei, auch wenn der Schaden schon ausgeheilt ist. Schwierig wird es erst, wenn Regionen "aushelfen" müssen, die schon andere, ältere Verletzungen schützen. Hier kommt der Körper an Grenzen und oft entstehen dadurch Schmerz, wiederkehrende Blockaden und Bewegungseinschränkungen. 

In der Osteopathie versuchen wir diese alten "Schlüsseldysfunktionen" aufzufinden und zu behandeln. Darum wird auch öfter mal der Fuß behandelt, obwohl der Nacken schmerzt. Diese Dysfunktionen sind nicht nur auf den Bewegungsapparat beschränkt, sondern umfassen zusätzlich die Organe und das Nervensystem.

Dies ist ein osteopathisches Verständnis von Ganzheitlichkeit.

In meiner nun mehr als 15 jährigen Tätigkeit habe ich allerdings erfahren, dass selbst dieser Begriff von ganzheitlichem Behandeln zu kurz gefasst ist. Oftmals ist es nicht die eine unentdeckte, schon vergessene alte körperliche Verletzung die eine immer wiederkehrende oder permanente Verspannung im Hier und Heute auslöst. 

Spannung baut unser Körper auch auf wenn er etwas unterdrückt. Das können Emotionen sein, die wir nicht zulassen möchten, oder zu denen wir scheinbar keinen Zugang haben.

Einen ganz entscheidenden Einfluss hat unser autonomes Nervensystem.

Es kontrolliert lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Schweißabsonderung, Verdauung, Sexualorgane und Augenmuskulatur. Es funktioniert unwillkürlich d.h., ohne unsere Steuerung und häufig auch ohne das es uns im Alltag bewusst wäre. 

Es ist sicher nichts Neues zu hören, dass Stress für so viele körperliche und seelische Krankheiten unserer Zeit ursächlich ist. Unser Nervensystem reagiert prompt mit einer Aktivierung auf einen steigenden Stresspegel. Da unser größter evolutionärer Gewinn unsere Anpassungsfähigkeit ist, haben wir längst unseren hohen Stresslevel als neues Normal adaptiert. Mehr noch, in unserer Leistungsgesellschaft werden wir dafür gefeiert mehr als 40 Stunden zu arbeiten, Familie zu haben und nach Feierabend Sport zu treiben.

Wie "artgerecht" wir eigentlich leben ist immer wieder eine Reflexion wert, wenn wir wirklich eine Veränderung wünschen.

Nicht zu unterschätzen sind längst vergangene Stresssituationen, die gerade in der Kindheit überwältigend und überfordernd waren. Oftmals erinnern wir diese Ereignisse nicht mehr, vor allem wenn sie aus Säuglings- und Kleinkindalter stammen. Was unser Gedächtnis nicht zu leisten vermag, erinnert allerdings unser Körper. Hier ist all die Energie gebunden, die damals kein geeignetes Ventil finden konnte.

Wir sind Körper, Geist und Seele. Untrennbar voneinander verbunden. 

Mein Bestreben ist es, für meine Klienten einen wertfreien sicheren Raum zu schaffen, indem sie sich in ihrer Ganzheit gehört, gesehen und gefühlt fühlen.

Manchmal reichen eine oder zwei osteopathische Behandlungen völlig aus um ein bestehendes Problem zu lösen, manchmal ist es ein längerer Prozess den ich gerne begleite und manchmal macht es Sinn zu anderen Therapie- oder Medizinzweigen zu wechseln um optimal versorgt zu sein. Lassen Sie es uns herausfinden!